45. Sitzung des Serbski Sejm, Ortenburg Bautzen

Screenshot youtube.com Screenshot youtube.com

Am 26. Oktober 2024 fand im Burgtheater Bautzen die 45. Sitzung des Serbski Sejm statt. Die Sitzung brachte eine Reihe wichtiger Themen zur Diskussion, die die Zukunft der sorbischen/wendischen Institutionen und der sorbischen/wendischen Gemeinschaft betreffen.

___________________

Von Serbski Sejm

___________________

Als Gesprächspartnerinnen beim traditionell zu Beginn stattfindenden Austausch mit Gästen konnten mit Andrea Pawlikowa, Museologin im Sorbischen Museum, und Hanka Jenčec, sorbische Dramaturgin am Deutsch-sorbischen Volkstheater zwei Vertreterinnen der auf der Ortenburg wirkenden sorbischen/wendischen Institutionen begrüßt werden. In der Diskussion wurden dringende strukturelle und personelle Herausforderungen im Detail diskutiert, wie der Mangel an Nachwuchs in Bereichen wie Technik, Verwaltung, Schauspiel und sorbisch-/wendischsprachiger Theaterpädagogik. Es besteht die die Notwendigkeit, die sprachlichen Fähigkeiten in sorbischen/wendischen Institutionen zu stärken und sprachfördernde Initiativen wie Zari weiter auszubauen. Außerdem wurde die Einrichtung eines speziellen Fonds zur Finanzierung freier Mitarbeitenden im Schauspiel, beim Soufflieren und in der Übersetzung vorgeschlagen. Im Museumsbereich muss zudem das Laienmuseumsnetz gestärkt und unterstützt werden.

Der kulturpolitische Ausschuss des Sejms wird diese Themen aufnehmen. Es wird angestrebt, weitere sorbische Kulturinstitutionen aktiver in die Arbeit des Ausschusses einzubeziehen.

Im sich anschließenden Sejm-Plenum wurde vereinbart, den in zweiter Lesung vorliegenden Entwurf des Staatsvertrages zur Regelung der Selbst- und Mitbestimmungsrechte des sorbischen/wendischen Volkes nun als Zwischenstand öffentlich zu diskutieren und dazu alle Interessierten und die sorbischen Institutionen und Verbände einzuladen.

Die Nominierung eines Kandidaten für den Sorbenrat am Sächsischen Landtag wird durch ein offizielles Schreiben an den Präsidenten des Landtags und die Fraktionen weiter vorangetrieben.

Außerdem wurden die vielfältigen Aufgaben bei der vollständig ehrenamtlichen Organisation der Wahl zum 2. Serbski Sejm weiter abgestimmt. U.a. startet in Kürze eine Social-Media-Kampagne. Bis 22. November können Kandidierende nominiert werden. Hierzu wird im Interesse einer breiten personelle Basis des Sejms weiter aufgefordert. Zur Finanzierung werden weitere Spendenkampagnen erfolgen. Die bisherige Entwicklung der Einnahmen zeigt sich positiv.